Die Frankenstein Story: ''Ausgeschlachtet''

Wenn Körperteile zum Marktartikel werden. Eine TV-Story von Martina Keller und Wolfgang Luck

In den USA bringt eine einzige Leiche, konsequent verwertet, bis zu 250 000 Dollar, und weil im Westen kaum jemand bereit ist, Leichenteile zu spenden, besorgen sich die Händler ihren Nachschub in Osteuropa.

[...] Die Leichenteile verwertet in Deutschland die bayerische Firma Tutogen. Sie versorgt den internationalen Medizinmarkt mit Implantaten, z. B. mit Granulat für die Zahnmedizin oder mit Stützmaterial für Wirbelsäulen-Ops. Ein Teil der Implantate wird aber auch für Schönheitsoperationen eingesetzt. In der Ukraine werden tote Körper von Rechtsmedizinern ausgeschlachtet. Knorpel und Sehnen werden nach Deutschland verkauft. Mit ihren Geschäften bringt die Firma die sogenannte Gewebespende in Misskredit:

Fast alles von einer Leiche lässt sich verwerten: Haut, Knochen, Sehnen, Augenhornhäute, Herzklappen, Gefäße. In Deutschland ist dieser Medizinmarkt überwiegend gemeinnützig organisiert. Kommerzielle Firmen wie Tutogen sind die Ausnahme. die story (WDR) suchte nach den Wegen des großen Geschäfts mit Leichenteilen.

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