Die Wölfe sind unter uns: Reiche und Superreiche suchen Wege zum Erhalt ihrer Geldmacht – Plutokratie als USA-Exportschlager « adn-Nachrichtenagentur




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Leipzig, 29. Januar 2012 (ADN). Die 500 reichsten Deutschen besitzen mehr als 3, 5 Billionen Euro. Jeder von ihnen benutzt durchschnittlich 100 Personen aus seiner geschäftlichen oder gesellschaftlichen Umgebung, um seine Geldmacht zu stabilisieren oder sogar zu vermehren. Zu diesem Kranz von Bediensteten zählen Politiker, Medienleute, Künstler und Atlaten vieler anderer Branchen. Das erklärte der
emeritierte Soziologe Prof. Dr. Hans-Jürgen Krysmanski von der Universität Münster am heutigen Sonntag in Leipzig. Das Völkchen der Superreichen, zu dem weltweit etwa 3.000 Milliardäre gehören und die ihre planetarische Stellung mit allen Mitteln verteidigen, sei bunt. Von ihnen gebe es nur sehr wenige Informationen. Über ihren obszönen Reichtum will keiner reden – weder in ihren Kreisen noch außerhalb. Dazu zitiert Krysmanski den Politikwissenschaftler Carl Schmitt: „Elite sind diejenigen, deren Soziologie niemand zu schreiben wagt“."

Zu den weiteren Angehörigen des Landes „Richistan“ gehören nach Auffassung des Münsteraners, der die Recherchequellen für seine Studien vorwiegend aus den USA bezogen hat, die Geldleute mit einem jeweiligen Vermögen zwischen 30 und 300 Millionen US-Dollar. Zu dieser Gruppe zählen rund
200.000 Millionäre. Sie bilden die untere Volksgruppe dieses imaginären globalen Geldstaates. Wer dort „eingebürgert“ werden will, darf die minimale Vermögensschwelle nicht unterschreiten. So werden die Millionäre mit einem jeweiligen Vermögen von jeweils einer Million US-Dollar bis zu 30 Millionen US-Dollar abgewiesen. Das sind immerhin rund elf Millionen Millionäre, denen die Gemeinschaft mit den Superreichen von „Richistan“ verwehrt wird. In all diesen reichen Oberschichten tummeln sich Leute unterschiedlichster sozialer Mentalitäten und Professionen. Darunter sind kunstbeflissene Feingeister, fachkundige Spitzenärzte, prominente Sportler, korrupte Oligarchen, gerissene Gauner, gewissenlose Mafiosi und kaltblütige Verbrecher.

Nach den Worten von Krysmanski auf der Veranstaltung unter dem Titel „die Reichen und die Superreichen“ ist das USA-Modell der Plutokratie zum globalen Exportschlager geworden. Wer mehr als zehn Milliarden US-Dollar besitzt, wolle natürlich Einfluss ausüben – politischen, wirtschaftlichen und anders gearteten. Militär- und Geheimdienste mischen dabei fleißig mit. Diese USA-Strategie habe auch die Räuber-Barone in Russland hervorgebracht, die sich letztlich verselbstständigten. Ziel der dortigen „Produktion“ von Oligarchen sei es gewesen, Veränderungen im Lande herbeizuführen.

Inzwischen ist dieses Thema dem Bereich der Verschwörungstheorie entwachsen und hat sich als sehr wirklichkeitsnah erwiesen, erklärte der Soziologe, der wichtige Erkenntnisse seiner Arbeit in dem Buch „Hirten und Wölfe. Wie Geld- und Machteliten sich die Welt aneignen“ veröffentlicht hat. „Im Übrigen sind sie mitten unter uns“, erklärte der Sozialwissenschaftler am Ende der Veranstaltung und verwies auf den berühmt-berüchtigten Klüngel, der in Leipzig, Stuttgart und vielen anderen Orten in der Bundesrepublik Deutschland seine Krakenarme ausstreckt. ++ (kr/mgn/29.01.12 – 29)

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