Korruption in Deutschland - Der große Nebenverdienst


Korruption – beinahe ein Volkssport. In Deutschland fallen vermehrt Bestechungsfälle auf. Vertrauenspositionen werden in allen gesellschaftlichen Bereichen illegal ausgenutzt – in Firmen, in Behörden, in Vereinen. Hat Korruption zugenommen? Oder schauen die Strafverfolgungsbehörden genauer hin? Womöglich beides.

Laut Bundeskriminalamt werden knapp 80 Prozent aller Korruptionsdelikte bei öffentlichen Verwaltungen begangen. In der Privatwirtschaft dagegen, so das BKA, geraten weniger Korruptionsfälle ans Tageslicht. Aufgrund des zu erwartenden Imageverlustes werden Korruptionsdelikte oft intern behandelt und geahndet. Deckel zu! Doch die Dunkelziffer von Bestechung in der Privatwirtschaft ist hoch.

Die Autoren Klaus Balzer und Dominic Egizzi gehen in ihrer ARD-Dokumentation “Der große Nebenverdienst – Korruption in Deutschland” dem Wesen von Bestechung auf die Spur. Sie nehmen dabei drei Fälle besonders unter die Lupe: Korruption bei einem großen Möbelkonzern, bei der Müllentsorgung im Rhein-Sieg-Kreis und Korruption bei einem Lkw-Hersteller. Balzer und Egizzi beschreiben detailliert die Motive von Korruption, die Abläufe der illegalen Absprachen, auch die strafrechtliche Verfolgung.

Den Autoren ist es dabei gelungen, einen Unternehmer ausführlich zu interviewen, der bestochen hat. Und sie befragen eine Insiderin, die ihr Wissen über einen Korruptionsfall der Staatsanwaltschaft mitgeteilt und somit Ermittlungen in Gang gesetzt hat. Darüber hinaus berichten in dem Film die Korruptionsspezialistin Britta Bannenberg und der Ombudsmann Jan Olaf Leisner über ihre Erfahrungen beim Einsatz gegen Korruption. Sie gehen anonymen Hinweisen nach und fordern Mitarbeiter auf, auszupacken. Der Film macht sehr deutlich: Korruption ist kein Kavaliersdelikt.













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